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Ab diesem Jahr gilt: Der Grand Prix Special kann auf Turnieren mit individueller Musik begleitet werden. Fluch oder Segen? Im Interview mit dem Vorsitzenden des Dressur-Ausschusses, Klaus Roeser.

dressursport-deutschland.de: Jeder Reiter bringt seine eigene Musik für den Special mit, die dann während seines Ritts im Hintergrund läuft. Eine gute Idee?

 Klaus Roeser: Grundsätzlich finde ich den Gedanken positiv. Der Special wird schon lange mit Hintergrundmusik begleitet, dass diese Musik jetzt individualisiert werden soll, könnte etwas mehr Abwechslung reinbringen. Es ist ja doch oft so, dass sehr ähnliche Musik die Dressurprüfungen auf den Turnieren untermalt, die nicht immer unbedingt zum Pferd passt. Das war ja auch bisher gar nicht der Anspruch.

• dressursport-deutschland.de: Man hat das Gefühl, in Ihrer Antwort schwingt ein ‚Aber‘ mit?
Klaus Roeser: Ja, das stimmt. Ich sehe durchaus die Gefahr, dass die Tendenz zu viel in Richtung Kür gehen könnte. Die Musik soll beim Special tatsächlich nur im Hintergrund zu hören sein und im Hintergrund soll sie auch bleiben. Alle Beteiligten, Reiter, Richter und auch die Zuschauer, müssen das so bewerten. In der Kür freut man sich, wenn die Zuschauer bei der Musik richtig mitgehen, das soll im Special nicht passieren. Die Interpretation der Musik darf nicht in den Vordergrund treten, sonst könnte der Fall eintreten, dass Reiter vor oder hinter der Musik sind, wie es in der Kür auch schon mal geschehen kann, und dann fangen sie an, ihre Reiterei nach der Musik zu richten statt sich voll auf die Lektionen zu konzentrieren. Aber der Fokus muss auf den Lektionen bleiben. Ich denke, die Reiter sind gut beraten, ihre Special-Musik nicht auf die Lektionen einzeln abzustimmen, sondern nur auf die verschiedenen Gangarten.

• dressursport-deutschland.de: Wie gehen die deutschen Kaderreiter aktuell mit dem Thema um?
Klaus Roeser: Wir haben das Thema bei unserem letzten Aktiventreffen besprochen. Die Kaderreiter sind angehalten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und spätestens bis zum Turnier in Hagen im April eine eigene Special-Musik mitzubringen. Auch im Hinblick auf Tokio werden wir die Special-Musiken auf allen Sichtungsturnieren testen. Wichtig ist außerdem, dass die Reiter sich frühzeitig um die Rechte für ihre Musiken kümmern – genauso wie bei der Kür-Musik. Es gibt aber noch einen Punkt, der in den Richtlinien der FEI für die Special-Musik nicht geklärt ist: die Lautstärke. Ich denke, das ist ein Punkt, der unbedingt noch geklärt werden muss, damit die Musik nicht dominant laut bei dem einen und beim nächsten kaum hörbar leise eingestellt wird. Da muss es ein gleiches Level für alle geben. Und es darf nicht auf einen ‚Soundcheck für den Special‘ herauslaufen – das wäre meines Erachtens ein falscher Weg…

• dressursport-deutschland.de: Ein kurzes Wort noch zu Tokio – was ist Ihre Meinung? Werden unsere Reiter und Pferde dieses Jahr zu den Olympischen Spielen reisen?
Klaus Roeser: Stand heute haben wir nach wie vor die große Hoffnung, dass Tokio stattfindet und planen definitiv darauf hin.

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