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Heute ist ein wunderbarer Anlass für einen kurzen Gedanken-Exkurs, heute…

…feiert Helen Langehanenberg ihren Geburtstag. Am vergangenen Wochenende war die Kaderreiterin beim CDI München am Start, einerseits mit Annabelle in der Special-Tour, andererseits im Nürnberger Burg-Pokal. Mit Ascenzione gewann Helen Langehanenberg beide Burg-Pokal-Prüfungen. Das Besondere daran war das ‚Wie‘! Diese junge Stute bewegte sich mit einer Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit durch die Prüfungen, dass es ein absoluter Genuss war.

Nein, es lief nicht alles perfekt, die Wechsel dürfen noch ausdrucksvoller und gerader ins Bergauf angelegt werden, der Versammlungsgrad darf naturgemäß weiter verbessert werden und hier und da wünschte man sich vielleicht sogar noch mehr Losgelassenheit in der Galopp-Tour. Aber die Art und Weise des Duos im Viereck war schlicht grandios. Pferd und Reiter haben sich absolut aufeinander verlassen, Langehanenberg hat die Stute in keinem Moment überfordert, die Stute fühlte sich in keinem Moment – das machte sie sehr deutlich – gestresst. Die fünf Richter in der Finalqualifikation waren sich nicht nur einig, dass diese beiden mit gesamt 78,098 Prozent am Ende klar vorne lagen. Sie griffen auch allesamt recht mutig in die Notenkiste mit Ergebnissen zwischen 76,098 und 80,610 Prozent. Einer der Richter vergab sogar zweimal die 10 für die Trabtraversalen. Hier sei unterstellt: Diese 10er dürfen auch als Zeichen verstanden werden. Zeichen setzen in Zeiten, in denen wieder einmal heftig über das Richten diskutiert wird.
Am Tag zuvor standen Langehanenberg und Ascenzione in der Qualifikation auch vorne, in dieser Prüfung differierten die Richter (die Richtergruppe stimmt bei drei Richtern überein, zwei Kollegen wechselten) noch zwischen 72,317 und 81,098 Prozent. Fast neun Prozent Unterschied, das geht gar nicht. Das ist die eine Seite, die andere Seite: die Mehrheit der Richter hat sich nicht gescheut, einer jungen Stute sehr hohe Noten zu geben, die keinen einzigen ‚spektakulären’ Tritt oder Sprung gezeigt hatte. Das ‚Spektakuläre‘ war der von A bis Z natürliche Bewegungsfluss.
Ergo: Es geht! Man kann mit einem sehr guten Ritt sehr hoch punkten, ohne zu übertreiben, ohne spanniges Abfußen. Aber dafür brauchen wir unbedingt noch mehr Richter, die genau solche klaren Zeichen setzen. Immer wieder wundern wir uns über Ritte mit Spannung und Disharmonie, die hoch bewertet werden. Immer wieder fragt man sich, wie man das verhindern kann. Im Grunde kann die Antwort nur sein: Noch mehr Richterschulungen, immer und immer wieder. Aber Zeichen-Setzer wie in München können auch ihren Teil dazu beitragen. Bitte mehr davon!

Kim Kreling

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