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Foto: ©FEI/Liz Gregg

EM Dressur: Deutsche Equipe gewinnt 25. EM-Mannschaftstitel, Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB erreichen 84,009 Prozent im Grand Prix


Die deutschen Dressurreiterrinnen haben zum 25. Mal Mannschaftsgold bei einer Europameisterschaft gewonnen. Nachdem Dorothee Schneider mit Faustus sowie Helen Langehanenberg mit Annabelle am Dienstag vorgelegt und die Mannschaft auf den zwischenzeitlichen Rang zwei geführt hatten, sicherten Isabell Werth mit Weihegold OLD sowie Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB am Mittwoch Gold vor Großbritannien und Dänemark. Das beste Einzel-Ergebnis im Grand Prix erzielten die Olympiasiegerinnen Jessica von Bredow-Werndl und Dalera mit 84,009 Prozent. Die Einzel-Medaillen werden aber erst am Donnerstag im Grand Prix Special sowie am Samstag in der Kür vergeben.
Nachdem die britische Equipe nach Tag eins des Grand Prix noch in Führung gelegen hatte, brachte Isabell Werth (Rheinberg) mit Weihegold OLD das deutsche Team wieder nach vorn. Uneinig waren sich die Richter jedoch bei der Bewertung des dritten deutschen Starterpaares. Die Spannweite reichte von 77,717 bis 81,848 Prozent, das Endergebnis lautete 79,860 Prozent – die beiden waren zuletzt 2018 mit einer Wertung von unter 80 Prozent aus dem Viereck gekommen. „Diese Wertung ist in meinen Augen nicht nachvollziehbar“, kommentierte Isabell Werth das Ergebnis. „Ich habe ja nun doch nach 30 Jahren ein bisschen Gefühl dafür, wie etwas war und wie etwas ausgesehen hat und ich glaube, ich bin lange genug dabei, dass ich mal meine Meinung sagen darf, ohne als unsportlich oder schlechte Verliererin dazustehen. Das waren heute keine 83 oder 85 Prozent, aber sicherlich 80 bis 81 Prozent, so wie die Noten von einigen Richtern ja auch waren.“ Mit dem Auftritt der 16-jährigen Weihegold (von Don Schufro – Sandro Hit) war Werth trotz eines Fehlers in den Galoppwechseln sehr zufrieden: „Sie war vielleicht ein bisschen eifrig und ich musste unter Mannschaftsgesichtspunkten mit einem guten Risiko, aber trotzdem möglichst niedriger Fehlerquote reiten. Vielleicht hätte ich in der ersten Piaffe etwas mehr riskieren können, aber am Ende haben wir gut aufgeholt. Sie ist sehr gut getrabt, die Pirouetten fand ich fantastisch.“ Mit ein wenig Abstand zu ihrem Ritt und der Goldmedaille um den Hals war die neunfache Einzel-Europameisterin aber wieder versöhnlich gestimmt: „Ich hätte ein paar mehr Punkte erwartet, aber so ist das Leben. Am Ende haben wir Gold gewonnen und darüber bin ich sehr glücklich.“
Das dritte britische Paar, Carl Hester und En Vogue, kam nicht über 74,845 Prozent hinaus, sodass die deutsche Mannschaft vor den abschließenden Paaren in Führung blieb – und diese nicht mehr hergab. Die Olympiasiegerinnen Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) und die Trakehner Stute TSF Dalera BB (von Easy Game – Handryk) lieferten einen makellosen Grand Prix ab. Mit ihrem Ergebnis von 84,009 Prozent brachten sie ihre Mannschaft uneinholbar in Führung. „Dalera war von der ersten bis zur letzten Sekunde komplett bei mir. Es gab nur einen Mini-Schreckmoment am Anfang der Zweierwechsel, da wollte sie ein bisschen Gas geben, war aber sofort wieder bei mir. Sie hat mir vor allem das Gefühl gegeben, dass sie Kraft und Power hat und das ist, was ich mir gewünscht habe für diese Europameisterschaft“, sagte die 35-Jährige und ergänzte: „Ich habe das Gefühl, dass wir beide nach den Olympischen Spielen noch ein bisschen selbstsicherer geworden sind. Ich liebe, was ich tue und Dalera offensichtlich auch, sie zeigt‘s mir immer wieder und das macht einfach unheimlich viel Spaß.“ Zum Gewinn der Mannschaftsgoldmedaille sagte sie: „In Tokio war es etwas einfacher, aber wir hatten auch hier in Hagen ein super Team!“
Das letzte britische Paar, Charlotte Dujardin und Gio, beendete den Grand Prix mit 79,829 Prozent und erhöhten ihr Mannschaftsergebnis auf 232.345 Punkte. Damit rangieren die Briten hinter Deutschland (238.944) und vor Dänemark (231.165), dessen stärkstes Paar, Cathrine Dufour und Bohemian, 79,721 Prozent im Grand Prix erreichte. Für das deutsche Bundestrainer-Duo Monica Theodorescu und Jonny Hilberath ist es der achte Mannschaftstitel bei Championaten und Olympischen Spielen insgesamt und seit 2016 der sechste in Folge. „Ende gut, alles gut“, sagte Monica Theodorescu nachdem das Ergebnis feststand. Ihr Fazit zu den heutigen Ritten fiel sehr positiv aus: „Weihegold fand ich sehr präzise heute, ohne das Umspringen in den Zweierwechseln hätte es vielleicht noch die 80 Prozent gegeben. Sie ist nach wie vor in einer sehr guten Form. Immer, wenn sie gebraucht wird, ist sie da. Die schwierigsten Lektionen scheint sie spielerisch zu absolvieren, das ist sehr schön zu sehen. Dalera ist noch genauso gut in Form wie vor ein paar Wochen. Jessica hat den Grand Prix auch sehr konzentriert und präzise geritten, da gibt es nichts dran zu meckern.“ Nachdem die Medaillenfeier bei den Olympischen Spielen aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie recht kurz ausgefallen war, soll diese in Hagen in einem etwas größeren Rahmen ausfallen: „Wir freuen uns auf einen schönen Mannschaftsabend mit allen Unterstützern, Pflegern, Familienmitgliedern und Pferdebesitzern. Das konnten wir leider lange nicht machen“, sagte die Bundestrainerin.

Quelle: fn-press

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