Erkenntnis des Jahres – von Kaderreiterin Senta Kirchhoff erzählt für dressursport-deutschland.de…

„L’Arbuste hat sich ein paar Tage vor den Deutschen Meisterschaften in Balve verletzt, dadurch ist alles weitere für uns danach ausgefallen. Die Verletzung war gar nicht schlimm, er ist auch wieder voll im Training, aber in dem Moment denkt man erst mal: ‚Oh Gott!‘ und fühlt sich wie ein Ochs’ im Wald. Obwohl Balve gar nicht weit weg von uns ist, ich konnte nicht hinfahren und nur zuschauen. Ich musste erst mal selbst daran knabbern. Am Ende darf man sich nicht verrückt machen, es geht immer wieder bergauf. Ich habe auch tolle Nachwuchspferde, mit denen ich weiter gearbeitet habe, darunter einen Siebenjährigen, den ich erst Anfang 2021 entdeckt habe. ‚Brownie‘ ist ein ganz tolles Pferd und absolut ein Pferd für die Zukunft. Ich habe auch ein paar ganz junge, die mir sehr viel Spaß machen und ein paar Berittpferde auf Grand Prix-Niveau, so dass ich da auch nicht aus der Übung kam :-)
Für Henri (Sentas Ehemann) war die Erkenntnis des Jahres ähnlich wie für mich – immer ruhig bleiben. Er hatte jahrelangen Aufwand betrieben, hat sich in der Weltrangliste so nach vorne gearbeitet, dass er den Einzel-Startplatz für Olympia bekam, wir sind nach Tokio geflogen und in einer Millisekunde hieß es ‚aus der Traum‘. (Kontestro erschrak im olympischen Viereck vor einem Kameramann, der seinen Regenmantel zurecht rutschte, und scheute heftig, Anm. d. Red.). Natürlich mussten wir beide erst mal daran knabbern, aber dann heißt es: Wieder aufstehen, Krone richten und weiter geht’s. Bei der Europameisterschaft hat es Kontestro dann wieder sehr gut gemacht und auch bei den Top Ten in Stockholm. Also: Immer ruhig bleiben, es geht immer wieder bergauf.“