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Ihr persönliches 'Rauf und Runter' erzählt von Isabell Werth für dressursport-deutschland.de

 

 „Meine Berg- und Talfahrt in diesem Jahr bezieht sich nicht auf die sportlichen Erfolge, sondern auf den Blick über unseren pferdesportlichen Tellerrand hinweg.
Sportlich bin ich sehr zufrieden. Auch wenn ich oft gehörte habe, dass es ja zu Einzelgold nicht gereicht habe und ich darüber wohl sehr enttäuscht sei – das ist überhaupt nicht der Fall. Aber es war dennoch ein Rauf und Runter zwischen Berg und Tal. Zwischen dem, was in der Welt passiert, dem Einreiten in ein vollkommen leeres Olympiastadion und unseren Verhaltensregeln, die an moderne Gefängnishaltung erinnert haben. Wir waren trotzdem froh und dankbar, dass die Olympischen Spiele möglich gemacht wurden, aber es hatte etwas Surreales, etwas Irrwitziges. Es gab immer wieder Momente, in denen ich neben mir gestanden habe und einen Blick auf diese ‚Fake-Welt‘ geworfen habe. Und dann kam man ein paar Wochen später nach Hagen und ist dort in einem Stadion voll mit Leuten geritten, die mitgefiebert und gejubelt haben. Das war unglaublich.
Aber auch für mich persönlich war es eine Berg- und Talfahrt. In Tokio hat Bella noch super Leistungen abgeliefert und ein paar Tage vor ihrer Verabschiedung in Aachen bekam sie eine Kolik und ich musste bangen, ob sie das überlebt. Gott sei Dank steht sie längst wieder fröhlich bei uns zu Hause im Stall. Und Weihegold ging einen tollen Special in Hagen, aber in der Kür war einfach die Luft raus. Insgesamt ist es dennoch enorm, was diese Stute geleistet hat. In Frankfurt sollte sie verabschiedet werden, aber Frankfurt musste ausfallen. Also hat es in diesem Jahr auch mit Weihegolds Verabschiedung nicht geklappt, aber wir werden uns im nächsten Jahr einen schönen Moment für sie aussuchen.
2022 freue ich mich unheimlich auf die Pferde, die nachkommen. Quantaz hat sich super weiterentwickelt. Er wäre jetzt reif für das nächste Turnier, aber leider ist die Auswahl an Turnieren im Moment aus gegebener Situation sehr begrenzt und ich möchte ihn eigentlich nicht direkt in den ‚Weltcup schubsen‘. Mit Superb, die in den Startlöchern für den Grand Prix-Sport steht, und Joshua, der nächstes Jahr acht ist, habe ich außerdem zwei sehr spannende Nachwuchspferde, auf die ich mich wirklich freue. Und dann ist da natürlich auch noch Emilio, der 2021 etwas zu kurz gekommen ist.
Zusammenfassend: Ich freue mich im nächsten Jahr sehr auf die Pferde und den Sport und hoffe, dass der Rest der Welt etwas zur Ruhe kommt und für viele, das Leben wieder etwas einfacher wird.“

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