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Ein Kommentar zu aktuellem Anlass von Kim Kreling

 

Jetzt könnten wir ja sagen: Was interessieren uns als Dressursport-Fans die aktuellen Anschuldigungen im Springsport? (Wer noch nichts davon gehört haben sollte: Bitte HIER klicken). Aber das wäre zu kurz gedacht. Außerdem: Jeden Pferdesportler geht es etwas an, wenn es um das Wohl von Pferden geht.


Wir werden nicht beurteilen, was an dieser Berichterstattung wahr ist und was nicht, ob tatsächlich Pferde ‚unsachgemäß‘ – schreckliches Wort im Zusammenhang mit Tieren, aber an dieser Stelle rein formal passend – behandelt wurden oder nicht. Diese Beurteilung steht uns nicht zu. Aber wir wollen einen Blick auf die Kettenreaktion werfen, die diese RTL-Sendung haben könnte – auch für jeden Dressursportfan…


Zunächst einmal: Im großen Lager der Nichtreiter, in der breiten Öffentlichkeit, sind wir alle Reiter, egal ob Dressur- oder Springreiter, Profi- oder Hobbyreiter. Wir alle werden in einen Topf gesteckt. Heißt: Jedes 14-jährige Mädchen, das einmal in der Woche eine Reitbeteiligung hat, wird mit in diesen Topf geworfen. Ich möchte wetten: Vielleicht wird sich schon heute, spätestens morgen, der ein oder andere pferdebegeisterte Jugendliche in der Schule einen ‚blöden‘ Spruch von seinem Sitznachbarn anhören müssen. Von einem, der von der neuen – ist ja leider nicht unsere erste – ‚Pferdequälergeschichte’ in den Medien gelesen hat. Einen Spruch nach dem Motto: ‚Na, gehste heute wieder Pferde schinden?‘


Ob sich wirklich die Partner von Spitzenreitern an den Anschuldigungen stören, bleibt abzuwarten. Aber die ländlichen Reitvereine, die beim neuen Bäcker aus dem Dorf wegen einer kleinen Anzeige im Turnierprogramm oder der Übernahme eines Springreiterwettbewerbs anklopfen, werden es noch ein Stückchen schwerer haben als es sowieso schon war. Der Nachwuchsreiter, egal welcher Disziplin, der gerade voller Stolz einen ersten Partnervertrag unterzeichnen wollte, wird nun vielleicht doch noch eine Absage bekommen. Diejenigen, die dem Pferdesport schon lange verbunden sind, werden sich wegen der aktuellen Geschehnissen kaum von den Pferden abwenden, aber neue Partner werden verschreckt, gerade eingestiegene kommen ins Wanken – und zwar auf allen Ebenen. Eltern, deren Kinder jahrelang um Reitstunden gebettelt haben, die kurz davor waren, ‚ja‘ zu sagen, könnten sich tatsächlich auch von den aktuellen ‚Aufdeckungen‘ beeinflussen lassen.


Die FN spricht in ihrer Stellungnahme davon, dass „der Gebrauch von Vierkantstangen sowie genopptem oder gestacheltem Stangenmaterial inakzeptabel ist und nicht im Einklang steht mit den Grundsätzen des fairen Pferdesports.“ Natürlich nicht! Vor allem nicht für die Pferde, aber auch nicht für jeden, der sich irgendwie Pferden verbunden fühlt.

Was für ein besch... Start ins Jahr 2022!

 

 

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