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Hof Kasselmann war am 17. und 18. Oktober Gastgeber des gemeinsamen Treffens des International Dressage Trainers Club und des International Dressage Riders Club.

Das Protokoll einer Veranstaltung von und für Dressur-Involvierte(n) mit den Pferden und dem Sport im Mittelpunkt:


Das Wohlergehen der Pferde war zentrales Thema der Tagung. Klaus Roeser, Generalsekretär des IDRC, eröffnete das Thema und betonte, dass alle Bedürfnisse des Pferdes – mentale, physische und soziale – einbezogen werden müssen, wenn es um das Wohlbefinden geht. Er wies auch auf die Notwendigkeit sozialer Akzeptanz und die Komplexität der Wahrnehmungen in der heutigen Welt hin und betonte den großen Einfluss, den die sozialen Medien auf die Zukunft des Dressursports zu haben scheinen. Dies muss angegangen werden, um einen größeren Einfluss auf die Wahrnehmung des Sports zu erreichen.
Octavian Morariu, Präsident von Rugby Europe und IOC-Mitglied, gab einen Einblick in die Arbeit des IOC. Er betonte, dass die Herausforderungen, vor denen der Pferdesport steht, für alle internationalen Sportarten gleich sind. Gute Kommunikation und Transparenz sowie Zusammenhalt seien die wesentlichen Elemente, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Dr. Carolien Munster, Projektkoordinatorin der Sporthorse Welfare Foundation, bekräftigte die Notwendigkeit einer geeinten Pferdesportgemeinschaft und beschrieb die Bemühungen der Sporthorse Welfare Foundation, einen Konsens über die Schlüsselelemente des Wohlergehens von Pferden zu finden.
Tristan Tucker, Gründer der Online-Trainingsplattform TRT Method, demonstrierte live, wie man einem Pferd 'Selbstmanagement' beibringt und dabei Vertrauen und Entspannung als Schlüsselelemente einsetzt.
Die Live-Demonstration von Klaus Balkenhol, Olympiamedaillengewinner und ehemaliger Trainer der deutschen und US-amerikanischen Dressurmannschaft, konzentrierte sich auf Nachhaltigkeit. Sein Leitgedanke ist, das Pferd zu fordern, aber nicht zu überfordern. Die Erhaltung der reinen Bewegungen und der Geschmeidigkeit standen dabei im Vordergrund.
Jacques Van Daele, Chefsteward der FEI, Isabell Werth, Präsidentin des IDRC, David Hunt, Präsident des IDTC, und Roly Owers, Geschäftsführer von World Horse Welfare, nahmen an einer Live-Sitzung teil, um zu klären, was akzeptable Abreitetechniken bei Wettbewerben sind. Es herrschte Einigkeit darüber, dass die Absicht und die Umstände bei der Beurteilung der Haltung des Pferdes berücksichtigt werden müssen.
Goncalo Paixao, Veterinärabteilung der FEI, erläuterte das derzeitige Verfahren für die Genehmigung von Ausrüstung.
Im Anschluss an das Thema Gesundheitsmanagement für Pferde stellte Dr. Marc Koene, Mannschaftstierarzt der Deutschen Dressur-Equipe, die verschiedenen Therapiemöglichkeiten, ihre Wirksamkeit und die Regelungen, wer sie auf Turnieren anwenden darf, vor.
Ulli Kasselmann, renommierter Züchter, Organisator, Ausbilder, Gründer der PSI-Auktion und Gastgeber, gab einen spannenden Rückblick auf seine 50-jährige Tätigkeit in der Pferdezucht. Gemeinsam mit Johannes Westendarp, erfolgreicher Züchter, präsentierten sie Stuten mit Fohlen und einige spannende Jungpferde, um die Qualität der heutigen Zucht zu demonstrieren. Sie diskutierten auch über Trends in der Zucht und betonten die Bedeutung der Stute.
Katrina Wuest, FEI 5*-Richterin und JAG-Mitglied, erläuterte den Ausbildungsweg, der erforderlich ist, um ein internationaler Richter zu werden. Der direkte Einfluss eines Richters auf das Wohlergehen der Pferde wurde hervorgehoben. Die Dressur ist der einzige Pferdesport, bei dem das Wohlergehen des Pferdes integraler Bestandteil der Wertung ist. Anzeichen von Stress oder Unbehagen spiegeln sich direkt in der Bewertung wider.
David Hunt, Präsident des IDTC/ JAG und Mitglied des JSP, erörterte die Rolle des Judge Supervisory Panel und der Judge Advisory Group. Er erläuterte, wie die Leistung von Richtern überwacht wird und welche Schritte unternommen werden, wenn ein Richter unzureichende Leistungen erbringt.
Daniel Göhlen, Gründer und CEO von Black Horse One, entfachte mit seinen beiden Vorträgen ein wahres Feuerwerk der guten Laune! Er demonstrierte, wie Technologie, z. B. Kameras, künstliche Intelligenz usw., beim Richten eingesetzt werden kann. Es wurde deutlich, dass 'virtuelle' Richter die 'menschlichen' Richter nicht ersetzen können. Die Gruppe sah jedoch eine Rolle für diese Technologien in einem Ausbildungskontext.
Daniel bot den Ausbildern und Reitern auch die Möglichkeit, ihre Richterfähigkeiten mit seiner Spectator Judging App zu testen. Anhand ausgewählter Lektionen, die live vorgeführt wurden, konnten die Zuschauer ihre Bewertungen in Echtzeit abgeben. Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich. Es folgte eine Diskussion mit den Podiumsmitgliedern Katrina Wuest, David Hunt, Catherine Haddad, internationale Reiterin und Vorstandsmitglied des IDRC, und Isabell Werth. Es genügt zu sagen, dass die Gruppe aufzeigte, dass in dieser Hinsicht mehr Übung nötig ist! Die Diskussion, die sich aus diesem Experiment ergab, war jedoch sehr fruchtbar, und es bestand der starke Wunsch, eine weitere Gelegenheit zu finden, dies zu tun.

Bettina De Rahm, FEI-Direktorin Dressur, gab einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in der FEI. Sie erläuterte die Empfehlungen der Equine Ethics and Well-Being Commission und bestätigte, dass diese Empfehlungen den normalen Prozess der Konsultation mit Interessengruppen und nationalen Verbänden durchlaufen und frühestens 2023 im Rahmen der Regelrevision genehmigt werden müssten.


Nach einer zweijährigen Pause, die durch Covid verursacht wurde, war die Gruppe sehr daran interessiert, die jährlichen IDTC-Mitgliedertreffen wieder aufzunehmen. Die Synergieeffekte, die sich aus dem Zusammenschluss beider Clubs ergeben, waren beeindruckend. Die Atmosphäre war fröhlich und kooperativ, und die wichtigsten Erkenntnisse waren, dass wir:
1. proaktiver für den Pferdesport werben müssen
2. überzeugend zeigen, dass wir die Notwendigkeit des Wohlergehens der Pferde anerkennen und uns darum kümmern
3. die anderen olympischen Disziplinen stärker einbeziehen und mit ihnen zusammenarbeiten müssen, um eine einheitliche Front für den Pferdesport zu bilden.
Das Treffen endete mit der Ankündigung von Betsy Juliano, Gründerin von Litigation Management Inc. und internationale Dressurpferdebesitzerin, einen Dressage Horse Owners Club zu gründen. Der IHOC steht neben den anderen Interessenverbänden und wird sich auf die Interessen der Pferdebesitzer und vor allem auf das Wohlergehen der Pferde konzentrieren.

Quelle: Protokoll des IDRC/IDTC

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