News

portrais

15 Weltcup-Starter brachten 8.500 Zuschauer zum Toben. Sieg für Ingrid Klimke und den tanzenden Franziskus.

Vor 20 Jahren war es Nector, jetzt kam Franz! 2002 hat Ingrid Klimke die Kür in der Schleyerhalle mit Nector gewonnen, 20 Jahre später gewinnt sie erneut, dieses Mal mit ihrem WM-Partner Franziskus und dieses Mal ist es eine Weltcup-Kür. Seit 2012 ist Stuttgart Weltcup-Station für die Dressurreiter. Um die Familien-Erfolge komplett zu machen: schon 1987 hatte Vater Dr. Reiner Klimke es vorgemacht und die Schleyerhallen-Kür mit Pascal gewonnen.

Klimkes Kür-Fazit: "Ich hatte gute Laune und Franz hat getanzt – ich habe es von A bis Z genossen." Schon als die Reitmeisterin in die Arena kam, brodelte es in der Schleyerhalle. Frederic Wandres war der Erste, der die Stuttgarter Emotionen zum Ausbruch brachte: Das Publikum klatschte spontan auf der Schlusslinie von Bluetooth mit, Bluetooth war verblüfft 'an', wurde in der Passage immer eifriger, aber Wandres blieb lässig und ritt einhändig zum Schlussgruß. Ruhiges Halten wollte dem Paar dann aber nicht mehr gelingen, die Begeisterung des Publikums war es wert! Mit 81,580 Prozent hatte das Paar eine neue Bestleistung aufgestellt. Der Bordeaux-Sohn ist definitiv in sehr guter Form.

Nach Wandres kam Klimke: "Ich war schon froh, dass Franz so bei mir blieb, als er in die Halle kam und dort noch tosender Applaus brauste. Als dann seine Musik losging, war klar: 'Jetzt läuft's!'" Fürs Einreiten gab es schon die erste 10, für den Schlussgruß eine weitere und dazwischen folgte ein Highlight dem anderen – allen voran die Verstärkungen in Trab und Galopp. 83,440 bedeuten ein neues personal best für Ingrid Klimke und Franziskus. Schon einmal hatte das Paar die 80-Prozent-Marke geknackt, das war bei der Flutlicht-Kür in Wiesbaden 2019, aber noch nie hatten sie 83 Prozent überboten. Neben neuer Bestleistung bedeutete diese Wertung auch der zweite Weltcup-Sieg in Folge für Klimke und Franz. Zwei Wochen zuvor hatten sie die Weltcup-Kür im polnischen Zakrzow mit 79,675 Prozent gewonnen.

Nach Klimke folgten Dorothee Schneider und Faustus ins Viereck. Faustus ebenfalls in guter Form, vielleicht nicht ganz so energiegeladen und mit einer Unterbrechung durch Misten in der letzten Piaffe – so kam das Paar auf 80,290 Prozent, Platz fünf wurde es am Ende. Schneider genoss ihre Kür in der jubelnden Schleyerhalle und freute sich auf ihrer FB-Seite: "Wahnsinn, was war das für eine tolle Stimmung in der Schleyerhalle. Das Publikum hat die anderen Paare und uns gefeiert und das hat wahnsinnig viel Spaß gemacht."

Benjamin Werndl und Isabell Werth waren die letzten beiden Reiter auf der Starterliste. Werndl hatte seinen 18-jährigen Daily Mirror, alias 'Ken', gesattelt, mit dem er schon 2019 beim Weltcup-Finale in Göteborg am Start war. "Das war damals ein ähnlicher Hexenkssel wie heute in Stuttgart – da einzureiten ist schon ein sehr besonderes Gefühl." Ken habe sich angefühlt wie ein jungesn Pferd, beschreibt Werndl. "Er gibt mir wirklich das Gefühl, dass er noch Lust hat, aber ich werde weiter in ihn hineinhören. Ich weiß, dass es nur noch um Monate geht, bevor er seinen letzten Auftritt haben wird." Ken sei außerdem ein "guter Botschafter unseres Sports", erklärte Werndl. Nach dem Motto: Nichts hält Pferde fitter und gesünder als richtiges Reiten und gutes Management.

Isabell Werth und Quantaz, die Sieger des Grand Prix am Vortag, gingen als letztes Paar in die Weltcup-Kür. Bereits neun Mal hat sie die Kür in Stuttgart gewonnen, dieses Mal hat es nicht ganz gereicht. Mit 82,030 Prozent wurde es Platz zwei. "Ingrid ist fehlerfrei geritten, ich nicht, also geht das klar in Ordnung", betonte sie und strahlte trotz des knapp verpassten Sieges. "Ich bin so happy mit Quantaz. Er war elektrisch, aber trotzdem fokussiert. Wir hatten noch ein paar Abstimmungssachen drin, aber die Kür lässt wenig Wünsche an Schwierigkeiten offen, jetzt geht es wirklich nur noch um die Feinabstimmung." Sie liebe diese Kür und grinsend fügte sie hinzu: "Ich mag einfach Bonnie Tylor und ich denke, das kennen auch die älteren Ohren. Außerdem passt die Musik einfach zu Quantaz."

Die weiteren Pläne? Ingrid Klimke peilt mit Franziskus die Weltcup-Kür in London an, Werth und Werndl haben zunächst Stockholm und dann die Weltcup-Station in Basel auf dem Programm.

Stuttgart war nicht das beste Turnier für Jessica von Bredow-Werndl und Ferdinand BB. So richtig konnte sich der 13-jährige Florencio-Sohn nicht mit der Halle anfreunden in diesen Tagen. Auch in die Kür startete er mit Spannungen und Taktunsicherheiten. Am Ende blieb für das Paar nur Platz zehn mit 78,205 Prozent.

HIER geht's zu den genauen Ergebnissen aus Stuttgart.

 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.