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Gedanken zum Jahresende von Cheftrainerin Monica Theodorescu.

 

„Wir befinden uns in einer Umbruchphase. Einige Pferde stehen nicht mehr zur Verfügung, andere Pferde werden aufgebaut – alles mit Blickrichtung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Nächstes Jahr stehen die Europameisterschaften in Riesenbeck an, diese sind zugleich auch Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Das geht dieses Mal alles etwas schneller als sonst, weil Tokio um ein Jahr verschoben worden ist. So haben wir zwischen den Olympischen Spielen nur drei statt normalerweise vier Jahre.

Meine Hauptaufgabe ist natürlich, die Entwicklungsphase Richtung Olympia mit meinem Team zu gestalten. Zu meinen Aufgaben gehört auch, dass wir erklären und aufklären. Unser Sport steht mehr denn je im Blick der Öffentlichkeit und wird häufig von Menschen kritisiert, die nicht viel über den Pferdesport wissen. Wir müssen erklären, dass Pferde Freude daran haben, gemeinsam mit den Menschen etwas zu tun und durchaus auch Freude am Sport haben. Voraussetzung ist natürlich, dass mit ihnen pferdegerecht umgegangen wird.

Ich komme aus einer Pferdefamilie, ich bin mit ihnen aufgewachsen und ich achte sehr auf den pferdegerechten Umgang. Hinzu kommt, dass wir inzwischen noch mehr über ihr Verhalten wissen. Wir haben wissenschaftliche Erkenntnisse, die uns bei unserem Verständnis für Pferde noch besser unterstützen. Dieses Wissen hilft uns.

Eine ganz wichtige Grundlage für den richtigen Umgang mit dem Pferd ist unsere Reitlehre. Wir haben eine sehr gute Reitlehre, die über mehr als 100 Jahre gewachsen ist. In der Ausbildung von Pferden baut alles aufeinander auf, es ist wie in der Schule. Im Kindergarten beginnt man mit der Grunderziehung, dem Auftrensen beispielsweise, und dann folgt ein Schritt dem anderen. Aber man kann es nicht oft genug betonen: jeder Schritt muss pferdegerecht getan werden. Und man muss sich mit dem Pferd beschäftigen, individuell und über das Reiten hinaus.

Wichtig ist mir an dieser Stelle auch ein Appell an die Ausbilder: Viele unserer jugendlichen Nachwuchsreiter können teilweise gut eine Prüfung oder einen Parcours absolvieren, aber einige können kaum ihre Pferde selber führen. Die Grundlagen müssen noch besser gelehrt werden. Je mehr man über sein Pferd weiß, desto besser kann sich eine Partnerschaft entwickeln und umso mehr hat man von der gegenseitigen Beziehung. Pferdesport beschränkt sich nicht auf das Turnier oder die Schleife. Pferdesport bedeutet Partnerschaft und beginnt schon beim Hufe auskratzen.

Der pferdegerechte Umgang und die Erklärung dessen ist ein großes Thema, dem wir uns alle widmen müssen. Ich wünsche mir von allen, die im Pferdesport unterwegs sind, dass sie über die Verantwortung ihrem Pferd gegenüber hinaus auch noch mehr Engagement bei der Erklärung und Aufklärung übernehmen. Das ist sehr wichtig, denn Pferdesport ist in der Öffentlichkeit keine Selbstverständlichkeit mehr.

Die Partnerschaft, die Arbeit mit dem Pferd ist unersetzlich, das pferdegerechte Miteinander ein unglaublicher Mehrwert. Es macht so viel Freude. Das müssen wir nicht nur verstehen, sondern auch immer wieder erklären.“

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