Werfen wir einen Blick auf die Championats-Events 2023…
• Mit 55 Punkten startet Ingrid Klimke als Führende des Weltcup-Rankings ins Jahr 2023. Sechs der elf Etappen der Westeuropa-Liga sind bereits gewesen, fünf folgen noch, darunter auch die traditionellste deutsche Etappe in Neumünster vom 16. bis 19. Februar. Das Weltcup-Finale findet vom 4. bis 8. April in Omaha statt. Neben Titelverteidigerin Jessica von Bredow-Werndl können sich zwei weitere deutsche Paare für das Finale qualifizieren.
Für die zweifache Mutter von Bredow-Werndl wird es Finale Nummer sechs. Viermal war die Doppel-Olympiasiegerin beim Finale schon mit Unée BB dabei, dreimal wurden die beiden Dritte. 2022 hat von Bredow-Werndl mit Olympiasiegerin TSF Dalera BB das Finale in Leipzig gewonnen.
Aber auch für Ingrid Klimke würde es, wenn es für sie am Ende reicht, nicht die erste Teilnahme bei einem Weltcup-Finale. Sie gehörte bereits 2002 zu den Weltcup-Finalisten, damals im Sattel des äußerst sensiblen Belgiers Nector vh Carelshof. Das Paar beendete das Finale in `s-Hertogenbosch mit dem siebten Platz.
• Balve – der Ort, in dem es um Deutsche Meisterehren geht und damit auch um den Blick in Richtung auf das jeweilige Championat des Jahres. Dorothee Schneider und Showtime FRH haben sich 2022 zum dritten Mal DM-Gold gesichert, im Special mit 83,686 Prozent. Und das nach neunmonatiger Pause von Tokio bis Balve. Auf die Kür verzichtete Schneider, um ‚Showi‘ weiter in Ruhe aufzubauen, aber es sollte das Ende der Saison für Showi bedeuten. Showtime konnte in Aachen nicht an den Start gehen und war auch bei der WM raus. Jetzt soll der inzwischen 17-Jährige erneut ein Comeback feiern: vom 12. bis 15. Januar beim Weltcup-Turnier in Basel, so hatte es Schneider im Rahmen des Frankfurter Turniers im Dezember angekündigt. In der DM-Kür spielte Isabell Werth 2022 ihre ganze Erfahrung auf dem noch recht unerfahrenen DSP Quantaz aus und sicherte sich ihren 17. Meistertitel!
• Die Deutschen Meisterschaften für die U25-Dressurreiter wurden 2022 zum zweiten Mal ausgetragen – ebenfalls in Balve, auf derselben Bühne wie die Senioren. Und so wird es auch 2023 vom 8. bis 11. Juni wieder sein. Helen Erbe und Carlos FRH brillierten in ihrer ersten U25-Saison 2022 und wurden Deutsche Meister in der Kür und Vize-Meister im Grand Prix. Gold im Grand Prix ging an Alina Schrader und Paola. Beide gehörten im August danach zur deutschen EM-Gold-Equipe.
• Von 11.-16. Juli lädt erneut das ungarische Pilisjaszfalu den Dressurnachwuchs zur Europameisterschaft, in diesem Jahr die Jungen Reiter und die U25-Reiter. 2020 hat das deutsche U25-Team bereits Silber in Pilisjaszfalu gewonnen, außerdem wurde Ann-Kathrin Lindner auf Sunfire damals Einzel-Europameisterin und Dritte in der Kür, Raphael Netz und Lacoste komplettierten den Erfolg mit Einzel-Bronze. 2022 wurde der Ort nördlich von Budapest zur Goldbühne der U25-Dressurreiter: das Team gewann Gold und Raphael Netz wurde mit Ferdinand BB Doppel-Europameister in der Einzelwertung und in der Kür.
• Vom 4. bis 10. September trägt erstmals Riesenbeck die Europameisterschaften der Dressurreiter aus. Titelverteidigerin in Special und Kür ist Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB, der Teamerfolg ging 2021 in Hagen a.T.W. zum 25. Mal in der EM-Geschichte an das deutsche Team.
1963 wurde die erste EM der Dressurreiter in Kopenhagen ausgetragen, zwei Jahre später die Mannschaftswertung eingeführt. 1963 war ein besonderes Jahr für den deutschen Pferdesport – nicht nur wegen der EM-Premiere der Dressurreiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Pferdebestand in Deutschland dramatisch zurückgegangen, so fand am 15. März ein gigantisches Schauprogramm unter dem Motto ‚Das Pferd muss bleiben‘ in der Dortmunder Westfalenhalle statt. Moderator war Hans-Heinrich Isenbart, auf den Tribünen flossen Tränen der Rührung. Ein Ereignis, von dem bis heute noch vielfach gesprochen wird.
